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Wenn Angst die Freude nimmt

Der Umgang mit Ängsten bei hochbegabten Kindern

 

Hochbegabte Kinder sind in vielerlei Hinsicht einzigartig. Sie sind oft intensiver, schneller und tiefer in ihren Denkprozessen, was sie sowohl faszinierend als auch herausfordernd macht. Diese besondere Art zu denken und zu fühlen kann jedoch auch dazu führen, dass sie anfälliger für intensive Ängste und Sorgen sind.

 

Ein hochbegabtes Kind zu sein bedeutet nicht nur, außergewöhnliche Fähigkeiten in bestimmten Bereichen zu haben, es bedeutet auch, die Welt auf eine tiefergehende und komplexere Art und Weise zu verstehen.

Dies kann jedoch dazu führen, dass diese Kinder über Situationen und Konzepte nachdenken, die über ihr Entwicklungsalter hinausgehen, und dabei Ängste entwickeln, die schwer zu begreifen und zu bewältigen sind.

 

Ein solches Beispiel aus unserer FB – Gruppe ist das eines Mädchens, Mädchen namens Lila, das sehr klug und kreativ war.

Sie liebte es, sich Geschichten auszudenken und hatte eine blühende Fantasie. Eines Abends lag Lila im Bett und dachte darüber nach, was passieren würde, wenn ihren Eltern etwas zustoßen würde. Sie hatte große Angst davor, ohne ihre Eltern aufzuwachsen, und wusste nicht, was sie tun sollte.

 

Wie kann man also einem hochbegabten Kind helfen, mit solch intensiven Ängsten umzugehen? Hier sind einige Strategien:

 

Therapie

Coaches / Therapeuten, die mit hochbegabten Kindern arbeiten, können eine sehr hilfreiche Ressource sein. Ein Coach, der mit hochbegabten Kindern arbeitet, kann helfen, die Ängste zu identifizieren und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

 

Entspannungsübungen

Meditation, Progressive Muskelentspannung und Atemübungen können helfen, Ängste abzubauen und den Geist zu beruhigen. Eine regelmäßige Praxis kann dazu beitragen, den Stress abzubauen, der oft mit diesen intensiven Ängsten einhergeht.

 

Positive Bestätigung

Es ist wichtig, hochbegabte Kinder in ihren Ängsten zu unterstützen und ihnen zu versichern, dass es normal und in Ordnung ist, Ängste zu haben. Oft fühlen sie sich allein mit ihren Sorgen. Die Sicherheit, dass sie Unterstützung haben, kann dabei helfen, ihre Ängste zu mindern.

 

Kommunikation fördern

Ein sicherer Raum, in dem hochbegabte Kinder ihre Ängste und Sorgen ausdrücken können, ohne befürchten zu müssen, beurteilt oder abgelehnt zu werden, kann eine enorme Erleichterung sein. Dies ist Inhalt in meinen Coachingmaßnahmen. Oft höre ich von Eltern im Gespräch die Frage:“ Wieso erzählt mein Kind, uns den Eltern, nichts darüber?“  

 

Bildliche Darstellung der Ängste

Hochbegabte Kinder sind oft auch kreativ. Sie dazu zu ermutigen, ihre Ängste zu zeichnen oder zu malen, kann ihnen helfen, diese besser zu verstehen und Kontrolle über sie zu erlangen.

 

Angst personifizieren

Das Geben eines Namens für die Angst kann helfen, sie zu entmystifizieren und die Kontrolle zu erlangen. Es kann dazu beitragen, die Angst als etwas zu betrachten, das bewältigt und kontrolliert werden kann, anstatt etwas, das sie überwältigt. Ein Beispiel aus der Praxis war der Name „Exoalligator“. Dieser wurde im Zusammenhang mit Aggressionen genannt.

 

Hochbegabte Kinder sind wunderbare, einzigartige Individuen mit einer Fähigkeit, die Welt auf eine Weise zu sehen, die viele von uns nur erahnen können.

Mit der richtigen Unterstützung und Verständnis können sie lernen, ihre Ängste zu bewältigen und ihr volles Potenzial zu entfalten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Susanne Burzel (Montag, 03 Juli 2023 13:01)

    Ein sehr schöner Beitrag, der dieses Phänomen gut erklärt. Ich erkenne da unseren Sohn stark darin wieder. So wichtig, dass diese Kinder zu einem speziellen Coach kommt, der sie potenzialorientiert abholt.